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ADHS und Angst: Warum viele Betroffene beides haben

Die vielen Gesichter der Angst: Wenn Sorgen den Alltag dominieren

Angst ist ein natürlicher Teil des menschlichen Erlebens, ein Warnsignal, das uns vor Gefahren schützt. Doch für viele Menschen wird sie zu einem ständigen Begleiter, der den Alltag dominiert und die Lebensqualität massiv einschränkt. Angst kann sich auf vielfältige Weise zeigen: als generelle Sorge um alltägliche Dinge (generalisierten Angststörung), als plötzliche, intensive Panikattacken, als soziale Phobie, die das Zusammensein mit anderen unerträglich macht, oder als spezifische Ängste vor bestimmten Situationen oder Objekten. Wenn Sorgen die Oberhand gewinnen, kann dies zu Schlafstörungen, körperlichen Beschwerden, Konzentrationsschwierigkeiten und dem ständigen Gefühl führen, „auf dem Sprung“ zu sein.

Eine komplexe Verbindung: Wie ADHS Angst begünstigt

Es mag auf den ersten Blick nicht offensichtlich sein, doch ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) und Angststörungen sind häufig eng miteinander verknüpft. Tatsächlich leiden viele Erwachsene mit ADHS auch unter einer oder mehreren Angststörungen. Diese Verbindung ist komplex und vielschichtig. Die Kernsymptome von ADHS – wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität – können direkt zu Situationen führen, die Angst auslösen oder verstärken. Ständige Überforderung im Alltag, Schwierigkeiten, Aufgaben zu organisieren und Fristen einzuhalten, oder soziale Missverständnisse aufgrund impulsiven Verhaltens können ein permanentes Gefühl des Versagens und der Unsicherheit erzeugen. Das Gehirn von Menschen mit ADHS verarbeitet Reize oft anders, was sie möglicherweise anfälliger für Überstimulation und damit für Angst macht.

Der Teufelskreis: Wie ADHS-Symptome die Angst verstärken

Das Zusammenspiel von ADHS und Angst kann zu einem selbstverstärkenden Teufelskreis führen. Die Symptome von ADHS können Ängste schüren: Wer Schwierigkeiten hat, sich zu konzentrieren, kann Angst vor Prüfungen oder wichtigen Aufgaben entwickeln. Impulsivität kann zu peinlichen sozialen Situationen führen, die soziale Ängste verstärken. Die ständige innere Unruhe (Hyperaktivität) kann leicht mit körperlichen Angstsymptomen verwechselt werden und Panikattacken triggern. Umgekehrt kann die Angst die ADHS-Symptome verschlimmern: Eine Person mit Angstzuständen kann sich noch schlechter konzentrieren oder ist so von Sorgen eingenommen, dass die sowieso schon beeinträchtigte Aufmerksamkeitsspanne noch weiter leidet. Dieser Kreislauf führt oft zu einem Gefühl der Hilflosigkeit und Verzweiflung.

Symptome erkennen: Wenn ADHS- und Angst-Anzeichen sich überlappen

Die Diagnose kann eine Herausforderung sein, da sich die Symptome von ADHS und Angststörungen oft überschneiden. Beide Zustände können zu Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafproblemen, innerer Unruhe und Reizbarkeit führen. Bei ADHS-Betroffenen ist es wichtig zu unterscheiden, ob Konzentrationsprobleme primär auf Ablenkbarkeit oder auf angstbedingte Grübeleien zurückzuführen sind. Eine Person mit ADHS könnte impulsiv handeln und anschließend große Angst vor den Konsequenzen haben, während jemand mit einer Angststörung impulsiv handelt, um einer beängstigenden Situation zu entkommen. Das Erkennen der individuellen Ausprägung und das Verständnis, wie die Symptome miteinander interagieren, ist entscheidend für eine genaue Diagnose und eine effektive Behandlung.

Doppelte Herausforderung, doppelter Ansatz: Behandlungsmöglichkeiten

Die gute Nachricht ist, dass beide Zustände, obwohl sie eine doppelte Herausforderung darstellen, auch mit einem doppelten Ansatz gut behandelt werden können. Eine integrierte Therapie, die sowohl ADHS als auch die begleitende Angststörung adressiert, ist am effektivsten. Medikamente, die auf ADHS abzielen, können beispielsweise die Konzentration verbessern und Impulsivität reduzieren, was indirekt die angstauslösenden Situationen mindert. Gleichzeitig können spezifische Therapieformen für Angststörungen, wie die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT), dabei helfen, Angstmuster zu erkennen und zu durchbrechen, Entspannungstechniken zu erlernen und Expositionstraining zu absolvieren.

Für Betroffene, bei denen die Symptome besonders ausgeprägt sind, komplexe Begleiterkrankungen vorliegen oder ambulante Therapien nicht ausreichen, bieten wir in der Janus-Klinik in Hürth eine spezialisierte und sehr effektive stationäre Behandlung an. Gemäß unserer Philosophie, den Menschen mit seinen individuellen Lebensumständen und Bedürfnissen in den Mittelpunkt zu stellen, bieten wir Ihnen ein umfassendes und intensives Therapieprogramm, das auf die komplexen Wechselwirkungen zwischen ADHS und Angst zugeschnitten ist. Die Vorteile liegen auf der Hand: Ein geschützter Rahmen fernab des Alltagsstress, konstante therapeutische Unterstützung durch unser erfahrenes multidisziplinäres Team aus Fachärzten und Psychotherapeuten, und die Möglichkeit, in einer stabilen Umgebung neue Verhaltensweisen und Bewältigungsstrategien zu erproben. Wir setzen hierbei auf eine Kombination aus hochfrequenten Einzeltherapien (bis zu drei pro Woche) und einem breitgefächerten Komplementärangebot wie Körper- und Kunsttherapie. Dies ermöglicht eine tiefergehende Bearbeitung beider Störungsbilder und kann den Grundstein für eine nachhaltige Besserung legen, damit Sie ein ausgeglicheneres Leben führen können.

Therapiemöglichkeiten in der Janus-Klinik

Gerne beraten wir Sie kompetent und ausführlich zu den Therapiemöglichkeiten bei uns in der Klinik. Rufen Sie uns gerne an oder hinterlassen Sie eine Nachricht im Kontaktformular.